Im grafischen Gewerbe beschreibt die Laufrichtung im Rahmen der industriellen Papierherstellung die Anordnung der Zellstofffasern im fertigen Produkt. Die Fasern schwimmen während der Papierherstellung frei und ordnen sich parallel zur Produktionsrichtung der Papierbahn ein. Die Laufrichtung spielt im Druck und in der Weiterverarbeitung wie Falzen, Rillen, etc. eine wesentliche Rolle, da sich das Papier im fertigen Zustand z. B. in der Faserrichtung leichter biegen lässt als gegen die Faserrichtung. Zudem hat Papier auch immer eine Dehnrichtung. Diese ist dementsprechend senkrecht zur Laufrichtung.
Nachfolgend stellen wir Ihnen unterschiedliche Methoden zur Feststellung der Laufrichtung vor:
Biege-/Streifenprobe
Man schneidet zwei gleich große Streifen (ca. 15x150mm) einmal längs und einmal quer aus dem Papier. Fasst man nur die Enden der Streifen, biegen sie sich unterschiedlich weit durch.
Regel: Der Streifen aus der Laufrichtung des Papiers biegt sich am wenigsten durch.
Feuchtprobe
Das Papier wird von einer Seite befeuchtet. Dadurch wölbt es sich.
Regel: Die Laufrichtung verläuft parallel zur entstandenen Achse.
Nagelprobe
Man fährt mit den Fingernägeln am Rand des Papiers sowohl längs als auch quer entlang. Der Papierrand kräuselt sich unterschiedlich stark.
Regel: An der Laufrichtungsseite kräuselt sich der Rand weniger stark.
Reißprobe
Das Papier wird einmal in Längsrichtung und einmal in Querrichtung eingerissen. Dabei ist ein Riss glatt und gerade, einer ausgefranzt und krumm.
Regel: Die Laufrichtung liegt parallel zum glatten Riss.